Blog von canoncam.de
bringt Licht ins Dunkel
bringt Licht ins Dunkel
Hui - bei der Überschrift kann ich mir die angewiderten Gesichter einiger Naturliebhaber direkt vorstellen. Fastfood, der Sündenpfuhl der heutigen Zeit, ungesund, böse, der ökologische Super-GAU! Aber, bitte ganz ruhig bleiben, es soll hier heute nicht um die kulinarischen (oder auch nicht-kulinarischen) und/oder Weltverschlechterungs-Szenarien gehen. Nein, wir fordern niemanden auf, ab sofort nur noch BigMegaBurger oder Double-Mount-Cheesies zu essen - wir stellen lediglich fest, daß die Außen-Sitz-Anlagen von "McDoof" (ne, ist jetzt gar nicht böse gemeint, liebe Rechts-Abteilung von McDonald's - mehr so umgangssprachlich / liebevoll - und ihr verwendet den Begriff ja sogar in eurem aktuellen TV-Spot) die einzigen Orte in München sind, in denen man noch in aller Ruhe und in stattlicher Zahl den Haussperling - allg. auch als Spatz bekannt - sehen kann. ?!?
Verdammt traurig, ist aber so. Der Spatz ist aus München nahezu gänzlich verschwunden. Warum? Na wir waren es mal wieder: Flächenversiegelung, Nahrungs- und Brutplatzmangel, Sanierungen und Modernisierungen etc. machen ihnen schwer zu schaffen. Früher, ja früher war alles besser, da gehörte der Spatz als Kulturfolger zum Bild einer Stadt, wie Ketchup zu McDonald's. Heute ist die Realität leider eine andere, zumindest für den Spatz: in München gibt es nur noch sehr wenige Orte, an denen der Spatz leben kann und komischerweise sind die Fastfood-Außenanlagen ein häufiger Antreff-Ort - zumindest meiner bescheidenen Wahrnehmung nach.
"...So werden die verbliebenen Populationen zu ?Spatzeninseln?, zu Enklaven in der Stadt ? kleine Bereiche, in denen die Spatzenwelt noch in Ordnung ist. Ein Austausch der Populationen untereinander findet jedoch kaum mehr statt. Das flügge Jungvolk kann sich in der Umgebung nicht ansiedeln. Und wenn sich die Lebensbedingungen auf der ?Insel? verändern, ist ein Ausweichen nicht möglich. So verschwindet ein Haussperlingstrupp nach dem anderen ? kein Spatz pfeift mehr von unseren Dächern..." schreibt der LBV-München so treffend in seiner Spatzenfibel - PDF-Datei - klick.
Nun sind die kleinen Haussperlinge entweder totale Pommes-Junkies, oder aber diese Außenanlagen des großen amerikanischen Fastfood-Restaurants bieten den idealen Lebensraum. Vielleicht ist es auch einfach nur pure Verzweiflung, weil die windigen Hecken, die die Sitzplätze "abzäunen" in den Beton-Wüsten eine dieser oben beschriebenen Inseln darstellen...
Was können wir nun tun? Entweder schleichen wir uns alle in die Fastfood-"Gärten" und füttern dort die Spatzen artgerecht (natürlich OHNE Pommes) oder aber wir tun alle etwas in unserem direkten Umfeld um den Spatzen unsere Gegend wieder schmackhaft zu machen. Wie das geht? Das kann man z.B. in der Spatzenfibel vom LBV-München erfahren (PDF-Datei) - klick.
Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist und die Spatzen nach München zurückkehren... Wir würden es lieben! ;-)
Artikel drucken | Dieser Artikel wurde von SONJA am 19.08.13 um 15:59:00 verfasst. Verfolge diesen Eintrag mit RSS 2.0. |
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