Taubenschwänzchen - Kolibrischwärmer

Ein Kolibri - da ist ein Kolibri! Hmm, in unseren Gefilden mehr als unwahrscheinlich. Vermutlich handelt es sich um ein Taubenschwänzchen. Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ist ein Schmetterling, genauer gesagt der einzige tagaktive Nachtfalter aus der Familie der Schwärmer, der da kolibrigleich von Blüte zu Blüte schwirrt. Inzwischen sind diese faszinierenden Insekten - Klimaverschiebung sei dank - auch immer häufiger bei uns zu sehen. Taubenschwänzchen sind Wanderfalter, die immer wieder zum Sommeranfang aus dem Mittelmeerraum zu uns kommen (man überlege sich die Strecke und denke an die Alpen! - sie können in weniger als 14 Tagen  bis zu 3.000 Kilometer bewältigen, wow!) und in zunehmender Zahl auch bei uns in Süd-Deutschland überwintern. 

Taubenschwänzchen an Sommerflieder
Taubenschwänzchen an Sommerflieder

Der Name "Taubenschwänzchen'" leitet sich vom zweigeteilten Haarbüschel am Hinterleibsende ab, das eine gewisse Ähnlichkeit mit den Schwanzfedern von Tauben aufweist. Die scheinbaren Haarbüschel sind jedoch verlängerte Schuppen, mit deren Hilfe Taubenschwänzchen beim Schweben vor den Blüten ausgezeichnet navigieren können. Der gut 3 cm lange Saugrüssel bietet ihnen den Vorteil nie direkt Kontakt mit der Blüte aufnehmen zu müssen - so sind sie gut vor Fressfeinden geschützt. 

Der wendige Schwirrflug von Blüte zu Blüte ermöglicht es ihnen, rund 100 Blüten in 5 Minuten zu besuchen - so verfressen? Nein, ein zu langer Stillstand würde zu einem Auskühlen der Flugmuskulatur führen, daher bleiben Taubenschwänzchen gerne in Bewegung (und bei der Flügelbewegung ist natürlich auch der Energiebedarf entsprechend hoch).

Auch noch interessant: 

Auch an stark bewölkten Tagen, bei Regen und bei Temperaturen um 10 °C sind sie aktiv. Bei Kälte vibrieren sie sitzend (Wärmezittern), und zwar im Gegensatz zu anderen Schwärmern nicht mit ausgebreiteten, sondern mit flach über dem Körper versetzten Flügeln.
Die Tiere versammeln sich am Abend oft zu Schlafgemeinschaften. Dazu suchen sie meist vertikale, von der Sonne aufgewärmte Felsflächen oder Ähnliches auf. Die Ansammlungen der Tiere dienen aber auch der Partnersuche.
Beachtenswert ist das Erinnerungsvermögen der Falter. Sie kehren Tag für Tag an reichhaltige Nektarquellen zurück, ebenso bleiben sie ihren Ruhe- und Schlafplätzen oft ein ganzes Falterleben lang treu.
Quelle: Wikipedia 

Apropos Falterleben - leider konnte ich nichts über das durchschnittliche Alter von Taubenschwänzchen in Erfahrung bringen, wer dazu also etwas weiß...? 

Taubenschwänzchen - gut zu sehen, der lange Rüssel
Taubenschwänzchen - gut zu sehen, der lange Rüssel
Taubenschwänzchen saugt Nektar aus Sommerflieder-Blüte
Taubenschwänzchen saugt Nektar aus Sommerflieder-Blüte
Taubenschwänzchen in Aktion
Taubenschwänzchen in Aktion
  • Klaus Buchmann
    Kommentar von: Klaus Buchmann
    13.08.13 @ 20:08:26

    Hallo, wieder einmal ein sehr interessanter Artikel ! gesehen hab ich die kleinen quirligen Kerle schon, zu einem Bild hat´s aber nicht gereicht ? ich wünsch eine schöne Zeit ! LG, Klaus

Einen Kommentar hinterlassen (Keine Anmeldung erforderlich)

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht auf dieser Seite angezeigt.
(Zeilenumbrüche werden zu <br />)
(Für weitere Kommentare)
Trackback-Link für diesen Artikel

https://blog.canoncam.de/htsrv/trackback.php?tb_id=380