Vogelpirsch im Botanischen Garten München

04:30 Uhr - der Wecker klingelt. Es regnet und sieht nicht besonders einladend aus - egal, auf geht's - die "Morgendliche Vogelpirsch im Botanischen Garten München" unter der Leitung von Manfred Siering von der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. steht an.

Vogelpirsch im Botanischen Garten München - Exkursion
Vogelpirsch im Botanischen Garten München - Exkursion

Trotz ungemütlichem Schafskälte-Wetter fanden sich doch über 20 Vogelinteressierte im BotMuc ein. Die mitgebrachten Regen-Utensilien waren überflüssig, denn zum Glück blieb es während der 3-stündigen Exkursion trocken. Der Himmel war zwar wolkenverhangen, aber das tat dem informativen Spaziergang keinen Abbruch.

Zu sehen waren viele Grünfinken, die fleissig ihre fledermausartigen Balzflüge vollzogen; ein paar Buntspecht-Junioren auf Nahrungssuche; ein überfliegender Baumfalke; ein dominantes Sommergoldhähnchen, das durch lauten Gesang sein Revier verteidigte; einige Wacholderdrosseln; Reiherenten; Ringeltauben, überfliegende Streifengänse, ein Turmfalke, Seefrösche (rana ridibunda) bei ihren Revier- und Paarungsgesängen sowie einige Mönchsgrasmücken (die übrigens gemäß ihres lateinischen Namens übersetzt "Waldhexe mit schwarzem Haarschopf" heißen).

Zu erfahren gab es von Herrn Siering aus seinem nahezu unerschöpflichen Wissensspeicher so einiges, zum Beispiel:

  • vieles über Boden- und Luftalarme der Vögel
  • über Instrumentallaute

Unter einem Instrumentallaut versteht man in der Vogelkunde eine Lautäußerung, die nicht durch den Stimmapparat des Vogels erzeugt wird. Teils werden die Laute unter Zuhilfenahme nicht körpereigener Objekte erzeugt, beispielsweise wenn Enten mit den Flügeln auf die Oberfläche von Wasser schlagen.
Quelle: Wikipedia 

  • über die "super-sex" Auslöser des Kuckucks
  • über Magensteinchen, die von körnerfressenden Vögeln verspeist werden, damit die harten Körner im Magen zermalmt werden können
  • über die Körpertemperatur von Vögeln (42° C)
  • über das warmzittern von Mauersegler-Jungen, bei der Rückkehr ihrer wetterflüchtigen Eltern
  • über die Initial-"Bohrungen" von Specht-Männchen bei der Partnersuche
  • über die "Primaten der Lüfte" (Rabenkrähen) und die vielen negativen Vorurteile über sie
  • über Reiherenten, die, wie aktuelle Forschungen ergaben, ganze 36 Stunden durchgehend fliegen können
  • und noch vieles mehr...

 Eine schöne und vor allem sehr interessante und lehrreiche ornithologische Exkursion.

 

Buntspecht-Junior bei der Nahrungssuche
Buntspecht-Junior bei der Nahrungssuche
Ein geplündertes Singdrossel-Nest mit Resten der hellblauen Eierschalen - beeindruckend: innen richtig glatt verputzt
Ein geplündertes Singdrossel-Nest mit Resten der hellblauen Eierschalen - beeindruckend: innen richtig glatt verputzt
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