Rettungsaktion - Purzel das Waldkauz-Junge im Englischen Garten

Wie schon berichtet, gibt es dieses Jahr vier kleine Käuzchen im Englischen Garten in der Nähe des Seehauses - Waldkauz-Nachwuchs 2012 im Englischen Garten.

Als wir heute im Englischen Garten waren, um die kleinen zu bewundern, machte uns das eine Käuzchen, wir tauften es Purzel, schon Sorgen, da es meist reglos über einer Astgabel, recht weit weg von der Familie hing.

Später am Nachmittag sahen wir, wie eine Rabenkrähe den Kleinen angriff, ihn mit den Krallen packte, ein paar Meter mit ihm wegflog und ihn dann fallen lies. Purzel flatterte heftig mit den Flügeln, sank aber im Gleitflug nur nach unten - direkt auf den Oberstjägermeisterbach zu. Heiner sprintete hinterher Platsch - der kleine Waldkauz landete im Wasser, die Raben wild schreiend über ihm. 
Da wurde nicht lange gefackelt und Heiner griff sich einen Stock und wehrte die Krähen ab und schob Purzel Richtung Ufer, in der Hoffnung der Kleine könne daran hochkrabeln. Er hielt sich zwar am Ufer fest, hat es aber nicht geschafft, sich aus dem Wasser zu ziehen. Also zog Heiner seiner Schuhe aus, kletterte in den Bach und holte Purzel aus dem Wasser.

In der Zwischenzeit telefonierte ich mit der Tiernotrettung München e.V. ("...blutet er? Nein, dann sind wir nicht für ihn zuständig, dann müssen Sie ihn zum Tierheim bringen..."), gab Heiner mein Hemd, auf das er den nassen Purzel bettete, versuchte Eva Schneider zu erreichen, leider erfolglos und erwischte dann aber zum Glück Werner Borok.

Werner erzählte, dass er den gleichen Waldkauz schon morgens unten vorgefunden hatte und ihn mit Hilfe der Feuerwehr bereits in die Nesthöhle zurücksetzen lies. Der Kleine hatte also schon einen erlebnisreichen Tag hinter sich :-(

Da wir es nicht schafften, den Kleinen auf einen Ast ausserhalb des Gefahrenbereichs zu setzen (da diese alle viel zu hoch waren) und auch der Versuch, ihn alleine hochkrablen zu lassen, leider erfolglos blieb, riefen auch wir die Feuerwehr.

In der Zwischenzeit beruhigte sich Purzel wieder und kuschelte sich in Heiners Arm, unter der Beobachtung vieler Schaulustiger, die es erstmal auf Abstand zu halten, galt. So langsam trocknete er auch und entspannte sich wieder. Die Mutter und zwei der Geschwister beobachteten alles mit sehr großem Interesse (und vermutlich Sorge) von weit oben.

Nach einiger Zeit traf die Feuerwehr ein. Sie hielt es nicht für sinnvoll, ihn wieder in einen der Bäume zu setzen, da sie verständlicherweise nicht alle paar Stunden kommen können und sie den Kleinen als wiederholt absturzgefährdet einstuften.
Sie schlugen vor, ihn in die Vogel-Spezialklinik der LMU nach Oberschleißheim zu bringen. Eine der Passantinnen hatte die Handy-Nummer von Eva Schneider und ein kurzes Telefonat ergab, dass das wohl das beste Vorgehen sei.
Also wurde Purzel in eine Transportbox der Feuerwehr gesetzt und los ging die Reise nach Oberschleißheim.

Ein späterer Anruf dort ergab:
es geht Purzel gut, er wurde gründlich untersucht und kommt nun zum Aufpäppeln zu Hrn. Holzer, der ihn dann wieder zu seiner Familie zurückbringen wird. Beringt wird der Kleine bei der Gelegenheit vermutlich auch.

Ein spannender Tag für den kleinen Waldkauz und auch für uns. Hoffen wir, dass die Familienzusammenführung ohne Probleme klappt...

Hier sieht man Purzel vormittags mit Werner Borok, bei seinem ersten "Ausflug" und hier Fotos von der Feuerwehr-Rettungsaktion am vormittag von Alfred Moegen.

 

 

Waldkauz-Rettungsaktion - verängstigt und verwirrt....
Waldkauz-Rettungsaktion - vielleicht klettert er alleine den Baum hoch?
Waldkauz-Rettungsaktion - Heiner und das Waldkauz-Baby
Der kleine Waldkauz hängt in der Astgabel
Unten noch ganz nass, oben schon wieder trocken
Purzel ruht sich aus
Waldkauz-Nachwuchs ganz nah
  • Marie
    Kommentar von: Marie
    27.03.12 @ 23:39:53

    Och der süsse! Jeden Tag sind wir da! Ich hoffe er sitzt heute wieder zusammen mit seiner Familie und nicht so einsam wie heute!!

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