Kinderstube 2014 - Teil II - Gänsesäger

Auch (mindestens) eine Gänsesäger-Familie ist zur Zeit im Nymphenburger Schloßpark zu bewundern. Wie uns Christine erzählte, waren es am Anfang neun Küken.

Gänsesäger-Küken im Turbo-Gang, 2014
Gänsesäger-Küken im Turbo-Gang, 2014

Bei unserem Besuch konnten wir noch vier Küken entdecken. Hoffen wir einfach, dass es sich um eine andere Gänsesäger-Familie handelt, aber vermutlich sind die anderen Küken irgendeinem Fressfeind zum Opfer gefallen. So ist es in der Natur nunmal und an Frau Gänsesäger lag es sicherlich nicht - sie verteidigt ihre Kleinen wie eine Löwin, wie wir mitbekamen.

Gänsesäger sind Höhlenbrüter. In Frage kommen v.a. Baumhöhlen, aber auch Felsspalten, Uferunterspülungen, Dachböden etc.; künstliche Nisthöhlen werden gerne angenommen (Fluglochdurchmesser 12 cm). Die Höhle wird mit Daunen ausgepolstert. Das Weibchen legt ab April ca. 7 bis 14 cremefarbene Eier und bebrütet sie allein 32 bis 35 Tage lang. Die Erpel verlassen zu dieser Zeit bereits meist das Brutgebiet und beginnen mit der Mauser.
Gänsesägerküken verlassen das Nest einen Tag nach dem Schlüpfen. Dies gestaltet sich manchmal nicht ganz unproblematisch, wenn sich die Bruthöhle in größerer Höhe befindet. Die Jungen benutzen beim Sprung aus der Höhle ihre Flügelstummel als Fallschirm. Das Weibchen führt die Jungen dann zum Gewässer und betreut sie in den nächsten Wochen.
Eine Gänsesägerfamilie legt in dieser Zeit oft Strecken von mehreren Kilometern zurück. Anfangs transportiert das Weibchen die Küken dabei gelegentlich auf dem Rücken. Die Jungen können sofort recht gut schwimmen, bald auch tauchen und suchen von Anfang an ihre Nahrung selbst. Zunächst besteht diese eher aus Wasserinsekten und Würmern, kaum aus Fischchen. 

Quelle: Wikipedia 

Die Küken sind schon sehr neugierig und erkunden die Welt und schwimmen auch schon mal weiter weg von der Mutter, die sie dann aber mit einem bestimmten Ton zurück ruft - woraufhin die Kleinen wie Mini-Turbo-Schiffchen mit Tempo zur Mutter zurück düsen. Während sie diesen Ton macht, wirft sie ihren Kopf nach hinten - als wäre ihr Schnabel der Richtungsweiser, der anzeigt, wo es jetzt lang geht.

Sehr süß :-)

Gänsesäger-Küken, 2014
Gänsesäger-Küken, 2014
Frau Gänsesäger gibt die Richtung an, 2014
Frau Gänsesäger gibt die Richtung an, 2014
Gänsesäger-Küken, 2014
Gänsesäger-Küken, 2014
Frau Gänsesäger mit ausgestrecktem Hals
Frau Gänsesäger mit ausgestrecktem Hals
Der Herr darf nur aus der Ferne zusehen, Gänsesäger-Familie
Der Herr darf nur aus der Ferne zusehen, Gänsesäger-Familie
Gänsesäger-Weibchen mit vier Küken, 2014
Gänsesäger-Weibchen mit vier Küken, 2014
  • Clarissa
    Kommentar von: Clarissa
    08.01.15 @ 15:22:32

    Mitte November 2014 habe ich einen Trupp von 18 Gänsesäger-Weibchen und 2 Gänsesäger-Männchen den Nymph.burger Kanal hinunter (=vom Schloß weg) schwimmen sehen. Leider hatte ich weder Foto bei mir, noch Zeit, die Tiere, die m..E. alle Erwachsene waren, weiter zu beobachten. So eine Armada an G.sägern hatte ich vorher noch nie gesehen. Hat die Population im Park seit der Geburt der "Jungschar" aufgestockt, oder woher kam diese Menge an Vögeln? Wissen Sie etwas darüber?

  • Kommentar von: SONJA
    08.01.15 @ 18:54:07

    Das ist ja interessant. Im Winter kann man öfters mal Trupps mit mehreren Tieren beobachten. Wikipedia schreibt auch dazu:

    "... Im Winterhalbjahr ist die Art in Mitteleuropa als Durchzügler und Wintergast häufiger zu beobachten. Am IJsselmeer überwintern bis zu 20.000 Individuen und an den großen binnenländischen Seen sind gelegentlich Trupps zu beobachten, die mehrere hundert Gänsesäger umfassen ..."

    Vielleicht war das, was Sie beobachten konnten, ein gerade angekommener Trupp Wintergäste?

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