Schellente in Mandarin-Enten-Familie

Ihr erinnert euch an das kleine schwarz-weiße Enten-Küken mit der Mandarin-Enten-Familie? Enten-Adoption oder eine Laune der Natur? - klick. Bei der Wanderfalken-Beobachtung lernten wir Thomas (aus Pasing) kennen, der uns aufklärte:

Wer oder was bin ich? Ein schwarzes Mandarinenten-Küken?
Wer oder was bin ich? Ein schwarzes Mandarinenten-Küken?

es handelt sich hier um Schellenten-Küken! Um genau zu sein, handelt es sich um ein Schellenten pullus.

Zur Auffrischung, by-the-way:
Ein Dunenjunges oder Pullus (lateinisch, Plural Pulli) ist ein Jungvogel im ersten Federkleid (Dunenkleid). Dieses besteht aus weichen Dunenfedern - auch Nestlingsdunen genannt - welche jedoch nicht mit den eigentlichen Dunen zu verwechseln sind, sondern modifizierte Konturfedern darstellen. Trotzdem hat sich aufgrund ihrer Weichheit und des "plüschigen" Aussehens und Anfühlens der Begriff Dune etabliert. 
Quelle: Wikipedia 

"Die "bewusste" Eiablage von Schellenten in fremden Nestern ist als Brutparasitismus bekannt." Zitat von K. Peterlein

Die Schellente als verkappter Kuckuck? Also, dass das kleine anders aussah, ist ja sogar uns augefallen, aber wenn, dann wären wir von einer romantischeren Geschichte ausgegangen, á la Mandarin-Enten-Mama sieht verwaistes Küken und nimmt es in den Familien-Kreis auf. Aber nix da - die Natur ist meistens deutlich heftiger. Thomas berichtete uns von einem Fall aus Leipzig:

"Die Mandarinenfrau wurde vom Brutplatz durch Schellenten im Johannapark mehrfach vertrieben und hat sich das Nest doch zurück erobert nachdem aber schon Schellenteneier im Nest lagen."
Zitat von K. Peterlein

Vielen Dank an Thomas für die Aufklärung :-)

Von der Ernährung her, sollte das ja passen:

Die Schellente ernährt sich von Schnecken, Krebstieren, Pflanzenteilen, kleinen Fischen, Insekten und deren Larven. Sie kann bis acht Meter tief tauchen, um dort ihre Mahlzeiten zu erbeuten.
Mandarinenten fressen neben Samen, Eicheln und Nüssen auch Würmer, Schnecken und Insekten. Sie sind dabei nicht wählerisch. 

Aber wir erinnern uns kurz an Lorenz und die Prägung der Enten - führt das dann nicht zu Problemen?

Konrad Lorenz zeigte bereits in den 1950er-Jahren, dass Enten-Männchen, die nach dem Schlüpfen auf ihn geprägt wurden, später ihre weiblichen Artgenossen nicht als Sexualpartner akzeptierten. Enten-Weibchen besitzen hingegen ? wie auch beide Geschlechter der Gänse ? eine angeborene Kenntnis ihrer männlichen Artgenossen.
Quelle: Wikipedia 

Hm, hoffen wir, dass es sich um ein weibliches Schellenten-Küken handelt. Ansonsten dürfte man im Englischen Garten in den nächsten Jahren ein Schellenten-Männchen beobachten können, dass ganz wild hinter den Mandarinenten-Weibchen her ist...

 

Bisher keine Kommentare
Einen Kommentar hinterlassen (Keine Anmeldung erforderlich)

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht auf dieser Seite angezeigt.
(Zeilenumbrüche werden zu <br />)
(Für weitere Kommentare)
Trackback-Link für diesen Artikel

https://blog.canoncam.de/htsrv/trackback.php?tb_id=442