Mehlschwalbe - Lehm zum Nestbau

Die Mehlschwalbe (Delichon urbicum) brütet in Städten und Dörfern und baut ihre Lehmnester (die im Gegensatz zu den Nestern der Rauchschwalbe geschlossen sind und nur über einen kleinen Eingang verfügen) außen an Gebäudevorsprüngen. Ursprünglich bauten die Mehlschwalben ihre Nester an Felsvorsprüngen oder Klippen, dies kann heute noch auf Rügen beobachtet werden.

Mehlschwalben sind Koloniebrüter
Mehlschwalben sind Koloniebrüter

Die Mehlschwalbe ist übrigens leicht zu erkennen, sie hat als einzige europäische Schwalbenart einen weißen Bürzel und zusätzlich auch eine weiße Kehle (die der Rauchschwalbe ist z.B. kastanienrot). Die Oberseite der Mehlschwalbe ist schwarz und schimmert im Sonnenlicht metallisch blauschwarz - ein toller Effekt.

Mehlschwalben sind ausgeprägte Zugvögel - "unsere" Mehlschwalben überwintern übrigens in Afrika, südlich der Sahara. Umso wichtiger sind also die Nester (wer zieht, hat nicht soviel Zeit für den Nestbau übrig) und umso erstaunlicher ist es, dass sie jedes Jahr ein neues basteln. Natürlich würden sie gerne die Nester des Vorjahres nutzen, doch leider werden diese meist entfernt, da die Schwalben ja "so eine Menge Schmutz machen".

Mehlschwalben sind übrigens Koloniebrüter, meistens besteht eine Kolonie aus vier oder fünf Nestern, es gab aber auch schon Kolonien, in denen rund 1.000 Nester gezählt wurden. Ein geselliges Tierchen ;-)

Ihr Nest bauen Mehlschwalben an senkrechten Wänden unter natürlichen oder künstlichen Überhängen, zum Beispiel unter Felsenvorsprüngen, Dachtraufen, Dachrändern oder Toreinfahrten. Voraussetzung für den Nestbau ist, dass der als Baumaterial verwendete Lehm unmittelbar an der Nistwand haftet. Werden die Nester an Felsen gebaut, werden daher Oberflächen gewählt, die frei von Moosen und Flechten sind. Anders als die Rauchschwalbe errichten Mehlschwalben ihr Nest nur in Ausnahmefällen innerhalb von Gebäuden.

Am Nestbau sind beide Eltern beteiligt; der Baubeginn ist abhängig von Witterung und Höhenlage. Das Nest wird aus feuchten Lehm- oder Erdklümpchen aufgemauert, wobei die Tiere den Nestwall stets von der Innenseite her weiterbauen. Das Baumaterial nehmen die Mehlschwalben an Gewässerufern, Pfützen oder ähnlichen Stellen auf. Fertige Nester haben eine geschlossene, halbkugelige Form. Das Einflugloch befindet sich oben. Innen wird das Nest mit Halmen, Federn und ähnlichem weichen Material gepolstert. Der Nestbau nimmt 10 bis 14 Tage in Anspruch.

Das entstehende Nest wird auch gerne von anderen Vogelarten als Nistplatz genutzt. Haussperlinge versuchen regelmäßig, die von Mehlschwalben begonnenen Nester zu erobern. Gelingt ihnen dies, beginnen die Mehlschwalben an einer anderen Stelle ihr Nest erneut zu errichten. Bei fertigen Nestern ist das Einflugloch so klein, dass Haussperlinge ausgeschlossen sind.
Quelle: Wikipedia 

In Tibet bauen Mehlschwalben übrigens ihre Nester auch noch in einer Höhe von rund 4.600 Metern - da wird die kleine Schwalbe schon zum Gebirgsvogel.

Anbei einige Eindrücke von Mehlschwalben beim Lehm-sammeln...

 

Schön zu sehen, das metallisch-blau schimmernde Gefieder am Kopf
Schön zu sehen, das metallisch-blau schimmernde Gefieder am Kopf
Mehlschwalbe sammelt Lehm zum Nestbau
Mehlschwalbe sammelt Lehm zum Nestbau
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