Grünspecht

Der Grünspecht, auch Grasspecht oder Erdspecht genannt, bevorzugt lichte Wälder und deren Randgebiete. Leider ist der Bestand in den letzten Jahren, wegen der intensiven Landwirtschaft (Verlust geeigneter Lebensräume, Rückgang von Wiesenameisen) stark zurückgegangen. In München hört man seinen typischen Ruf - sein "klü klü klü" - wie ein (heiseres) Lachen noch recht häufig. Trommeln tut der Grünspecht nur sehr selten und auch nur sehr verhalten.

Grünspecht-Männchen fleissig beim Höhlenbau
Grünspecht-Männchen fleissig beim Höhlenbau

Er ernährt sich hauptsächlich von Ameisen, die er auf trockenen und lichten Wiesenflächen in der Erde findet. Gerne verspeist er auch Äpfel, Birnen, Kirschen, Trauben und Baumsamen. Im Winter - bei Schnee - gräbt er sich bis auf den Boden vor und sucht dort nach Ameisen - wenn die Schneedecke zu tief ist, sucht er auch gerne an Hauswänden und Masten nach Spinnen, Fliegen und Mücken.

Vom äusseren her ist der Grünspecht leicht mit dem Grauspecht zu verwechseln - allerdings gibt es einige Unterscheidungsmerkmale:

  • der Grünspecht ist "helläugig", der Grauspecht hat schwarze Augen
  • beim Grünspecht ist die gesamte Wangenpartie schwarz, der Grauspecht hat nur einen kleinen schwarzen Bartstreif
  • beim Grünspecht tragen Männchen UND Weibchen ausgedehnte rote Stirn-Scheitel- und Nackenabzeichen, beim Grauspecht hat nur das Männchen eine kleine rote Stirn-Scheitelplatte 

Schon lange wollten wir den Grünspecht fotografisch festhalten - beobachtet haben wir ihn schon öfters, allerdings reichte es nie so richtig zum fotografieren. Aber dieses Jahr ist uns das Grünspecht-Glück wohl hold, wir konnten schon einige fotografieren. So auch heute im Hirschgarten: bei sommerlichen 25° C im Biergarten sitzend, bauten Frau und Herr Grünspecht (es handelt sich hier übrigens meist um sog. "Saison-Ehen") über uns fleissig an ihrer Bruthöhle (nur für Nahrungssuche waren sie zu lange an der Höhle beschäftigt, finden wir).

Das Grünspecht-Weibchen hat übrigens schwarze Bäckchen (der sog. Bartstreif) - beim Männchen sind die Wangen rot gefärbt.

Tapfer werkelten sie an der schon angefangene Höhle weiter, erst das Weibchen und nach einiger Zeit übernahm das Männchen das aushöhlen. So ganz passten sie noch nicht hinein, ein wenig standen die Bürzel- / Schwanzfedern noch raus. 

Die Tiefe des Innenraums der Bruthöhle wird im Normalfall auf etwa 25 bis 60 Zentimeter ausgespänt, das Flugloch hat eine Höhe und Breite von jeweils 50 bis 75 Millimeter.
Quelle: Wikipedia 

Da haben die beiden also noch einiges zu tun ;-)

Hier noch der typische Ruf bzw. Gesang des Grünspechts zum anhören und unten dann einige Fotos:

 

Grünspecht-Weibchen mit schwarzen Bartstreif - beim Höhlenbau
Grünspecht-Weibchen mit schwarzen Bartstreif - beim Höhlenbau
Grünspecht-Männchen, mit rot gefülltem Barstreif
Grünspecht-Männchen, mit rot gefülltem Barstreif
Ein Grünspecht-Männchen im Hirschgarten, 2013
Ein Grünspecht-Männchen im Hirschgarten, 2013
Grünspecht (Picus viridis) im Nymphenburger Schloßpark
Grünspecht (Picus viridis) im Nymphenburger Schloßpark
  • Klaus Buchmann
    Kommentar von: Klaus Buchmann
    22.10.13 @ 23:20:51

    Hallo ihr Beiden !
    Wieder einmal ein sehr informativer Blog Eintrag von euch ! Ich hoffe euch geht es gut ! Vielleicht laufen wir uns ja wieder einmal über den Weg ;-) söätestens im Frühjahr bei der Wasseramsel und den Waldkäuzchen ?
    Einmal konnte ich den "Grünen" auch ablichten ?. sie sind recht scheu.

    Macht´s gut und Grüsse,

    Klaus

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