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bringt Licht ins Dunkel
bringt Licht ins Dunkel
Heute klingelte der Wecker schon früh - um 04:00 Uhr war die Nacht zu Ende - es ging bei eiskaltem, orkanböen-artigem Wind in das Freisinger Moos.
Den LBV Vogelbeobachtungsturm im Freisinger Moos (hier Infos, Geokordinaten und Google-Maps-Link - klick) stellten wir bereits vor.
Zeitig, gegen 06:00 Uhr waren wir vor Ort und kämpften uns gegen den eiskalten Wind in den zweiten Stock. Nachdem sich der Kälte-Schock gelegt hatte, konnten wir sogleich erste Beobachtungen machen.
Mehrmals überflogen uns Goldregenpfeifer-Trupps (Pluvialis apricaria), die sich aber leider nie in unserer Beobachtungs-Nähe niederliessen. Direkt vor dem Turm wollten einige Bachstelzen (Motacilla alba) tapfer, trotz des starken Windes, ihre möglichen Brutpartner durch akrobatische Flüge beeindrucken. Ein paar Stare versuchten sich kurz im Formationsflug, liessen sich dann aber lieber vom Wind hinweg tragen. Ein Mäusebussard und ein Turmfalke hatten Hunger, konnten sich ihr Frühstück aber nicht fangen, da ihnen immer wieder Rabenkrähen in den Weg kamen und sie trietzen. Ebenso wie die Goldregenpfeifer überflogen uns oft einige Bekassinen (Gallinago gallinago) - auch sie liessen sich leider nicht in der Nähe des Beobachtungsturms nieder. Einige Ringeltauben hatten sich mit dem Wind abgefunden und liessen sich treiben, andere klammerten sich energisch an die nahegelegene Hochspannungsleitung.
Als wir wegen der Eiseskälte schon fast aufgeben wollten, entdeckte Heiner nördlich des Turms, in den Bäumen bei der vorbeifliessenden Moosach einen großen, weißen Vogel. Was ist das? Schnell Spektiv und Objektiv darauf ausgerichtet - EIN FISCHADLER (Pandion haliaetus)!
Wow - unser erster, den wir so - sitzend - sehen. Panik brach aus ;-) Bisher hat uns nur einmal einer überflogen und das "sehen" war nur ein Bruchteil von Sekunden. Aber jetzt saß ein wunderschönes Exemplar nur cirka 350 Meter von uns entfernt. Nach cirka 10 Minuten wechselte er den Sitz-Baum, super - jetzt waren keine Äste mehr vor ihm. Schnell fotografieren. Leider kam dann eine Rabenkrähe und beendete das Spektakel, indem sie sich über ihn in den Baum setzte. Dem Fischadler war das zu blöd und er flog davon. Langsam schraubte er sich mit dem Wind in die Höhe und verschwand dann südlich des Turms in den Wolken. Solange es die Brennweite hergab, machen wir noch Fotos. Was für ein Erlebnis :-)
Bei einem kleinen Spaziergang durch das Freisinger Moos begleiteten uns dann noch für einige Zeit zwei Bluthänflinge (Carduelis cannabina), auch Hänfling oder Flachsfink genannt.
Trotz der widrigen Wetterumstände ein toller Vogelbeobachtungs-Tag - Highlight war, ganz klar, der Fischadler.
Da das Licht leider auch dem Wetter entsprach und der Image-Stabilizer das Kältezittern oft nicht mehr kompensieren konnte, haben die Fotos eher dokumentarischen Charakter ;-)
Artikel drucken | Dieser Artikel wurde von SONJA am 23.03.13 um 17:32:00 verfasst. Verfolge diesen Eintrag mit RSS 2.0. |
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09.03.15 @ 00:15:46
Toll! Die Gegend ist wirklich schön :)